Goldenen Funkenträger 2019

Die Hochverehrte, gekrönte, gesalbte, berufene, auf Wolke 17 schwebende Blaublüter, genannt Prinzenpaare nebst euren treuen Knappen, Rittern und Gefolgsleuten, genannt Hofstaat
Hochverehrte, lenkende, führende, akribisch bestimmende, die Richtung weisende Würdenträger in Blau und Weiß, genannt MKV-Vorstand
Hochverehrte, an der Basis arbeitende, dem MKV gehorchende, den Karneval liebende Funktionsträger, genannt Vorstände der Karnevalsgesellschaften
Hochverehrte immer freundliche, gerne feiernde, stets begleitende, und immer Rosenmontag verlierende Menschen in Gelb und Blau, genannt die KG Gelb-Blaue Funken, Garde des Oberbürgermeisters, mit dem Chef himself an der Spitze
Hochverehrte, den Preisträger kennende, ihn schätzende, ihn sogar liebende Ehrengäste, genannt Familie und Freundeskreis,
Hochverehrte alles sonstigen im Berufe stehende, politisch agierende, schreibende, fotografierende, zu Ehren des Preisträgers Anwesende, genannt Festgäste

Lieber Franz!
ich habe die wundervolle Aufgabe, Ihnen den designierten Goldenen Funkenträger 2019 vorzustellen. Gewählt durch den Vorstand der Gelb/Blauen Funken ist er schon, die Tinte unter der Urkunde ist trocken, also, lieber Franz, keine Sorge, egal was ich jetzt erzähle, Du wirst nachher ein Goldener Funke.
Dass das eine hervorragende Wahl ist, steht wahrscheinlich jetzt schon außer Frage und insofern freue ich mich als Dein Vorgänger heute hier die Laudatio halten zu dürfen.
Wenn wir uns dem Menschen Franz Dirk Meurers nähern wollen, dann müssen wir die beschauliche niederrheinische Landschaft verlassen und in die große weite Welt ausschwärmen. Machen wir uns also auf den Weg aus dem schönen aber doch eher überschaubaren Mönchengladbach in eine Weltstadt. Brechen wir also auf nach Tüddern. Ja, Sie haben ganz richtig verstanden, Tüddern, natürlich jedermann und jeder Frau hier im Saale bestens bekannt, gelegen in einer internationalen Region, wo der Duft von Friet Speciaal und Frikandel den kulinarischen Hochgenuss quasi täglich in der Nase liegt, wo auf der einen Seite die Weltmeister im Bierzapfen ohne Schaum zu Hause sind, was denen auf der anderen Seite schon mal den Schaum vor den Mund treibt, da wo man nicht genau weiß, ob man mit dem linken Bein noch in Deutschland ist, während das linke Bein schon niederländischen Boden betritt, wo also der europäischer Gedanke wahrscheinlich schon in den Genen liegt , brechen wir also auf nach Tüddern im Selfkant. Denn dort ist der Preisträger zu Hause. Es ist die Heimat von Franz Dirk Meurers, wo er mit der Familie lebt und wo er sich engagiert .
Doch Tüddern ist nicht der Geburtsort von Franz Dirk Meurers, er ist also im klassischen Sinne ein Zugezogener, obwohl die Distanz des Zuzugs luftlinienmäßig eher unter 1.000 m gewesen sein wird, denn der Ort Millen ist der unmittelbare Nachbarort von Tüddern (Gladbach – Rheydt). In Millen wird er am 01.07.1969 geboren; zu diesem Zeitpunkt verliert Millen die Selbständigkeit und geht in die neue Gemeinde Selfkant auf. Ob es einen ursächlichen Zusammenhang zwischen der Geburt von Franz und des Verlustes der Eigenständigkeit von Millen gibt, lässt sich im Nachhinein nicht klären, Fakt ist aber, dass unser Preisträger mit dem Datum 01.07.1969 der erste Neugeborene im Geburtsregister der jungen Gemeinde Selfkant ist.
1969, die Zahlenbegabten unter Ihnen werden sofort gerechnet haben, ja richtig, er wird in diesem Jahr nicht nur Goldener Funke, sondern im Juli kann er ein weiteres großes Fest feiern, denn da rundet er und wird 50 Jahre alt. Bei der Vorbereitung dieser Rede ist mir im Übrigen aufgefallen, dass in diesem Saal zwei weitere Menschen anwesend sind, die einen unmittelbaren Bezug zu Franz Dirk Meurers haben und die ebenfalls in diesem Jahr runden; der eine spricht gerade zu Ihnen, der andere war jahrelang Chef dieses Hauses Lothar Erbers, der eine wird 60, der andere wird 70, Sie werden das sicherlich selbst durch Anschauung herausfinden, wer der Jüngere von beiden ist.
Der Junge Meurers wächst im Selfkant auf, geht zur Schule, verlebt eine schöne Kindheit und Jugendzeit. Klassisch ist der Fußball sein Sport, nach eigenem Bekunden jedoch nicht die ganz große Leidenschaft, rechter Verteidiger hat er gespielt, bis zum Berti Vogts des Selfkants soll es aber nicht gereicht haben. Hier begeisterten ihn schon eher die Zahlen und so begann Franz seine berufliche Karriere mit einer klassischen, soliden und guten Banklehre. Doch er steckte sich immer wieder neue Ziele und so beschloss er nach der Lehre ein Studium anzuschließen und schrieb sich an der Fachhochschule in Mönchengladbach für die Fachrichtung Betriebswirtschaftslehre ein.
Ich vermute mal, dass schon damals die Verbindungen mit dem öffentlichen Nahverkehr zwischen Mönchengladbach und Millen nicht die Besten gewesen sind, so wechselte er auch wohnlich nach Mönchengladbach und bezog eine Studentenbude im Wohnheim auf der Hubertusstraße. Sein erster Bezug zu Mönchengladbach, der sich in seinem Leben dann auch fortsetzt, wie wir noch hören werden. Zielstrebigkeit ist eine der Tugenden unseres designierten Goldenen Funken, wie mir Gerd Rongen, sein bester Freund schon aus Studienzeiten, berichtet hat. Zielstrebig hat Franz alle Themen und Herausforderungen des Studiums gemeistert. Er konnte schwierigste Sachverhalte schnell erfassen und sie vor allen Dingen auch verständlich beschreiben. Seine Vorlesungsmitschriften im Studium sollen legendär gewesen sein und waren unter den Kommilitonen heiß begehrt. Erste berufliche Station nach abgeschlossenem Studium war der Verband der Raiffeisen- und Volksbanken, wo er als Prüfer tätig gewesen ist. Und wieder kreuzt sich der Weg von Franz und Mönchengladbach; 2002 prüft er für den Verband die Volksbank Mönchengladbach. Er ist ein guter Prüfer, akribisch genau, aufmerksam, konzentriert und einfach gut. Das hat damals auch Lothar Erbers erkannt und hat sich dann gedacht, bevor der mich jetzt nochmal prüft, holst du ihn lieber gleich ins Haus. So wechselte Franz Dirk Meurers im Jahre 2004 zur Volksbank Mönchengladbach.
Auch hier hat er zielstrebig seinen Weg fortgesetzt, dabei sehr geschätzt bei den Kolleginnen und Kollegen
Stets ein offenes Ohr für die Mitarbeiter zu haben, sagt sein Freund Gerd Rongen, ist auch eines der wesentlichen Merkmale von Franz.
2012 ein nächster Karriereschritt, er wird in den Vorstand der Volksbank berufen. Hier ist er heute noch tätig, mittlerweile in der vergrößerten Volksbank in Mönchengladbach nach der Verschmelzung im Jahre 2017 mit der Volksbank Erkelenz.
Hier kennen und schätzen die Mönchengladbacher ihn als einen engagierten Vertreter der Volksbank, einen hervorragenden Banker und jemanden, der versteht, wie wichtig die Unterstützung einer Volksbank für das Gemeinwesen ist.
Ob in der Kultur oder im Sport, ob im Winter- oder Sommerbrauchtum, viele Vereine und Verbände freuen sich über die Unterstützung, für die auch Franz Dirk Meurers steht.
Kaum zu glauben, dass der stets gut und geschmackvoll gekleidete seriöse Banker seine bevorzugten Hobbies wie folgt umschreibt: alles, was nach Benzin und Öl riecht.
Ja, Sie haben ganz richtig gehört, es muss quasi stinken, es darf schmutzig sein und man muss schrauben können. Von seiner Jugend an hat Franz an Traktoren herumgeschraubt, ist Motorrad gefahren und zählt heute Oldtimer zu seinen Leidenschaften. Zur Zeit ist es ein Mercedes Coupé aus dem Jahre 1964. Das wäre sicherlich auch ein Schmuckstück für den großen Rosenmontagszug in Tüddern, der Menschen aus nah und fern in den Selfkant zieht. Ja, in Tüddern wird Karneval gefeiert. Und Franz ist mittendrin. Aktiver Karnevalist in der KG de Witsemänn in Tüddern, übrigens der westlichsten Karnevalsgesellschaft in Deutschland. Und da ist es nur nahezu folgerichtig, dass er seine Frau Martina im Karneval kennengelernt hat. Wahrscheinlich ist Franz ganz locker im Rocker-Kostüm auf dem Motorrad vorgefahren und hat Martina zur Karnevalssitzung mitgenommen. 1998 wird geheiratet, später kommen die Töchter Lea und Lisa zur Welt. Er ist ein Fels in der Brandung, sagt seine Frau, und umschreibt ihn liebevoll als hilfsbereit, sensibel, menschlich, liebenswert, zuverlässig. Und das gemeinsame Karneval feiern setzt sich im Leben der Meurers weiter fort.
2005 besteigen sie als Prinz Franz Dirk I. und Prinzessin Martina den Narrenthron in Tüddern. Die Gesellschaft, die KG de Witsemänn, feierte im Übrigen im Jahre 2013 ihr 66 jähriges Jubiläum. Wer nun glaubt, dass der Name etwas mit dem Witz zu tun hat, der irrt allerdings gewaltig. Witse steht im Dialekt im Selfkant für die Kopfweide und der Name ist dann wiederum abgeleitet von dem Kopfweidenanbau, der in der Zeit der Gründung 1947 stark verbreitet gewesen ist. Das äußerliche Markenzeichen der Witsemänn sind übrigens seit 1973 die Witte Jäss, also die Uniform in Form einer weißen Jacke mit blauem Kragen. Damit kommen wir unweigerlich zur Farbe Blau, die Lieblingsfarbe von Franz Dirk Meurers. Das ist nicht sehr überraschend, wenn man weiß, dass das bevorzugte Urlaubsziel der Familie das Meer ist. Ob die Nordsee oder das Mittelmeer, das spielt keine Rolle, Hauptsache Meer. Hier tankt er auf für seine vielfältigen Aktivitäten, ob beruflich oder ehrenamtlich. Ja, auch das Ehrenamt ist ihm wichtig; er unterstützt aktiv den Kinderschutzbund und hat gemeinsam mit Mitstreiterinnen und Mitstreitern in Tüddern etwas ganz Außergewöhnliches vollbracht. Als Vorsitzender eines Gründungs- und Fördervereins hat er mit dazu beigetragen, dass durch bürgerschaftliches Engagement eine Veranstaltungshalle neu gebaut werden konnte, die Westzipfelhalle (Halle – MKV). Der Verein wurde im November 2011 mit dem Namen Ues Tüddere gegründet und konnte tatsächlich im Dezember 2014 den Spatenstich für das neue Gemeinschaftshaus in Tüddern vollziehen. Im Januar 2016 wurde das Gebäude seiner Bestimmung übergeben. Ein neues Haus für die Gemeinschaft in Tüddern.
Liebe Karnevalsfreundinnen und Karnevalsfreunde, 1978 war die Geburtsstunde des Ordens Goldener Funke der KG Gelb/Blaue Funken der Stadt Mönchengladbach Garde des Oberbürgermeisters. Der Orden wird in einer feierlichen Zeremonie verliehen; nicht jedes Jahr aber immer wieder. Der Ordensträger muss sich in besonderer Weise dem traditionellen Anliegen und dem Geist der Gelb/Blauen Funken verbunden zeigen. Wer Franz Dirk Meurers kennt, wird sehr schnell zum Schluss kommen, das passt. Die KG Gelb/Blaue Funken ehrt heute einen engagierten Menschen, einen erfolgreichen Banker, einen Familienmensch, einen Unterstützer des heimischen Karnevals, ob in Tüddern oder in Mönchengladbach und somit einen würdigen Träger des Ordens Goldener Funke.
Text: Norbert Bude
Bilder: Markus Rick – rimapress