MG hat jetzt eine Tihange-AUS-Säule

Bürger können in Wickrath den „Aus-Hebel“ betätigen: Säule „wandert“ durch das Stadtgebiet

Hans Wilhelm Reiners, Oberbürgermeister
Martin Heinen, Vorsitzender des Umwelt- und Feuerwehrausschusses
Sebastian Hertl, Mönchengladbacher Bürger und Sponsor der Säule
Künstler Rolf Jägersberg und Lars Harmens

Bürger haben seit gestern (7. März) die Möglichkeit, das umstrittene belgische Kernkraftwerk Tihange auszuschalten. Symbolisch zumindest, denn eine interaktive Objekt-Säule mit der klaren Botschaft „Tihange-AUS“Ausschalten“ wurde durch Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners und dem Vorsitzenden des Umwelt- und Feuerwehrausschusses, Martin Heinen, in Wickrath im Beisein der beiden Aachener Künstler Rolf Jägersberg und Lars Harmens, die die Säulen kreiert haben,in Betrieb genommen. Die knallrote Säule mit dem markanten gelbschwarzen Atomsymbol hat ihren Standort an der Ecke Quadtstraße, Beckrather Straße und soll im Laufe des Jahres durch das Stadtgebiet „wandern“. Es ist die inzwischen 10. Tihange-AUS-Säule, die im Umkreis des AKW Tihange aufgestellt wird. An den neun bereits installierten Standorten in Aachen, im Aachener Umland, in der Eifel und auch an Standorten in Belgien und den Niederlanden, haben seit gut einem Jahr die Bürger bereits die Möglichkeit, vom „Aus-Hebel“ rege Gebrauch zu machen. Maßgeblich unterstützt wird die Aufstellung der Säule durch den Mönchengladbacher Bürger und Initiator der Aktion Sebastian Hertl, der in Aachen mit einem Zahntechniklabor als Unternehmer tätig ist und sowohl die Herstellung der Säule, als auch deren Aufstellung und Unterhalt finanziert. Gefördert wurde Hertl in seinem Vorhaben durch OB Reiners und Martin Heinen. „Das AKW Tihange stellt ein Risiko für unsere Region dar, auch die Menschen in unserer Stadt sind besorgt. Mit dieser Aktion wollen wir noch einmal deutlich machen, dass wir die Sorgen der Bürger teilen und ein weiteres Zeichen des Widerstands gegen den Weiterbetrieb des Kernkraftwerks setzen“, so Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners. Ziel der Aktion ist, es den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt durch das Umlegen eines großen Hebels die Chance zu geben, das marode Kernkraftwerk in Belgien symbolisch aus zu schalten. Jede Ausschaltbewegung wird gezählt und ist auf der Objekt-Säule ablesbar. Die Ergebnisse werden über die Website www.tihange-alarm.eu veröffentlicht. Zudem erhält die belgische Regierung wöchentlich von den Initiatoren Post mit den aktuellen Protestzahlen. Die Aufstellung der Tihange-AUS-Säule ist nicht die erste Aktion, mit der Mönchengladbach klare Kante zum umstrittenen Problem-Reaktor im 122 Kilometer entfernten Tihange zeigt. Der Rat der Stadt Mönchengladbach hatte bereits im Juni 2015 in einer Resolution die unverzügliche und dauerhafte Abschaltung des belgischen Kernkraftwerks Tihange gefordert. „Tihange stellt für Mönchengladbach und Umgebung eine ernste Gefahr dar. Bei größeren Unfällen könnten kilometerweit Mensch und Umwelt durch die radioaktive Kontamination belastet, die gesamte Region unbewohnbar werden. Einen konkreten Katastrophenschutzplan gibt es nicht. Deshalb fordert der Rat der Stadt Mönchengladbach die nordrhein-westfälische Landesregierung und auch die Bundesregierung dringend auf, sich für eine „unverzügliche und dauerhafte Abschaltung des Kernkraftwerks Tihange“ einzusetzen und für einen möglichen nuklearen Ernstfall ein bilaterales Abkommen mit Belgien zu vereinbaren“, heißt es in der Resolution unter anderem , die im Internet unter www.moenchengladbach.de nachzulesen ist. Darüber hinaus beteiligte sich die Stadt im Juni 2017 an der Protestaktion „Kettenreaktion Tihange“, bei denen die Initiatoren der kilometerlangen Menschenkette aus Belgien, den Niederlanden und Deutschland mit Unterstützung von zehntausenden Menschen gemeinsam die sofortige Abschaltung der Atomkraftwerke Tihane 2 und Doel 3 forderten.

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